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Drei Monate randvoll mit Kabarett, Musik, Literatur und Theater …

Der Kleinkunstherbst im Siegener Lyz


Stand: 18.08.2025

Hochkarätige Wortprogramme, spannende Jazzsessions und schweißtreibender Rock: Nach den kleinkunstentwöhnten Wochen der Sommerpause startet das Siegener Lÿz Ende September in seine neue Saison …

Für EXTRABREITe Storys und Songs aus wilden Zeiten sorgen zunächst Sänger Kai Havaii und Gitarrist Stefan Kleinkrieg (26.9.): Nach über 45 Jahren Bandgeschichte mit EXTRABREIT voller Höhen, ein paar Tiefen, weit über tausend Konzerten und mehr als 30 Alben haben die beiden so ziemlich alles erlebt, was das Musik-Business so zu bieten hat. Neben einem prallen Akustik-Set mit EXTRABREIT-Hits wie „Für mich soll‘s rote Rosen regnen“ über „Hurra, hurra, die Schule brennt“ bis hin zu „Flieger, grüß mir die Sonne“ machen sich die beiden auf zum kulturellen Grenzgang: Havaii liest aus seiner Autobiografie „Hart wie Marmelade“ und Kleinkrieg aus seinem Buch „Das Rumpsteak und der Dalai Lama“. Eine fulminante Zeitreise mit irren Geschichten und legendären Songs – rasant, witzig und voller Intensität!

Mit natürlicher Kernkompetenz für das Absurde beweist dann Comedian Tino Bomelino (27.9.) einen Tag später, dass der Weltuntergang keine Katastrophe sein muss. Wegen Apokalypse vorverlegt, tritt er dabei die Flucht nach vorne an, indem er in seinem zwangsweise letzten Soloprogramm noch einmal alle relevanten Kunstformen abfeuert, die die Menschheit in ihren 300.000 Jahren hervorgebracht hat: Stand-up-Comedy, Songs mit der Loop Station, Cartoons und ein Pappschild mit der Aufschrift „Huiiiiiiii!“




Klar, dass es im Lÿz zwischen September und Dezember u. a. mit dem „Brechstangen“-Optimisten Henning Schmidtke (22.11.) und „Es ist nicht alles so scheiße, wie du denkst“ oder „Lebefrau“ der schwarzhumorigen Helene Bockhorst (13.12.) immer wieder auch gewohnt kabarettistisch in den „Bühnenring“ geht. So ist Kunst dann auch im eher klassischen Sinne ein Thema für Jakob Schwerdtfeger (7.11.), denn mit Kunstcomedy hat er sich ein eigenes Genre geschaffen, um inhaltsleeren und unverständlichen Kunstsprech mit energiegeladenen und vor allem enorm lustigen „Hard Facts“ bloßzustellen. In „Meisterwerk“ jongliert er im Oktober ihre vielfältigen Facetten und rückt ihre Geschichte von der Höhlenmalerei bis zum Graffiti ebenso ins rechte Licht, wie Deutschlands bekanntester Literaturkritiker Denis Scheck (6.12.) im Dezember furchtlos Strafgericht über die SPIEGEL-Bestsellerlisten der letzten 20 Jahre hält: Welche Bücher sind ärgerliche Zeitfresser, welche beglückende Lebensbegleiter? „Schecks Bestseller-Bibel“ lehrt, wie man die Spreu vom Weizen, die Säue von den Perlen unterscheidet – und stiftet die Zehn Gebote des Lesens: von der Frage, wie man sich in ein Buch verliebt, bis hin zur Bedeutung von Literatur in Zeiten der Einsamkeit. 

„Lasagne im Bett“ hingegen ist dann endlich wieder das eindeutig Falsche, aber genauso eindeutig zu gut, um aufzuhören. Es ist der Tomatensoße-Fleck auf der Bettdecke. Es ist überbackener Käse zum Frühstück. Es ist einfach all das, was man sich sonst nicht traut oder vielleicht besser nicht trauen sollte. Und genau da setzt Matilde Keizer (14.11.) mit ihrer Comedy zwischen Schmerz und Humor an: bei ihrem Leben als Italienerin in der Hauptstadt, bei ihrer „Karriere“ als Schauspielerin und als Zaungast ihrer kulturellen Missverständnisse – und all das mit einer Mutter, die sich manche vielleicht nicht wünschen würden.

Vor allem aber setzt Abdul Kader Chahin (29.11.) mit seinem ersten abendfüllenden Solo „Achte Jetzt!“ der kommenden Saison die Provokationskrone auf: Chahin erzählt Geschichten aus dem Plattenbau und legt dabei Feuer wie kein anderer: Ob Realtalk aus Duisburg-Marxloh oder die Albernheit eines Dreißigjährigen, der noch an Dinosaurier glaubt – für seine provokanten Comedyvideos feiert ihn die Community bei Instagram, wenn er nicht gerade wieder von einer Horde Nazis gemeldet wird. Denn was für das Publikum witzig klingt, wird plötzlich ernst und genau das ist seine Stärke – man weiß nie, ob man aufgrund des nächsten Satzes vor Freude oder aus Verzweiflung lacht. Mit dabei ist Freund und Comedykollege Malte Küppers. Ebenso aus Duisburg kommend, bringt Küppers die besten Geschichten aus seinem Sozialarbeiterleben im Brennpunkt auf die Bühne. 

Wem bei so viel Wort der Sinn nach Musikalischem steht, findet in der aktuellen Lÿz-Saison ebenfalls einige kontraststarke Highlights. Los geht es hier mit Guitar Style vom Feinsten, wenn sich die Finger von Stefan Mönkemeyer (2.10.) blitzschnell über die Saiten seines Instruments bewegen und dabei immer neue Harmonien und Melodien entdecken, während die Rhythmen fröhlich dahinrollend für wohlige Vibes sorgen.

Dann fährt der Jazzclub Oase mit den Mojo Men, LiaB (Lost in a bar) und schließlich Lämpels Jatz Orchester auf, bis Motörblast (5.12.) am Abend vor Nikolaus für den wortwörtlichen Jahresabschluss-„Kracher“ mit garantierten Hard ’n’ Heavy-Soundwällen sorgen: Nach ihrem Support-Act Rocky Lewis bringen sie die legendäre Musik von Motörhead mit unvergleichlicher Wucht und Authentizität auf die Bühne und zelebrieren ihrer Vorbilder mit einer Setlist, die sich wie ein Greatest-Hits-Konzert liest. Ob „Ace of Spades“, „Overkill“ und „Born to Raise Hell“ – lauter wurde St.- Nikolaus im Lÿz noch nicht eingeläutet. 

Das komplette Programm mit den rund 50 Veranstaltungen der ersten Spielzeithälfte liegt überall aus oder kann kostenlos beim Kultur!Büro. des Kreises Siegen-Wittgenstein (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) angefordert werden. Natürlich gibt es alle Infos und Karten auch auf www.Lyz.de und bei den bekannten Vorverkaufsstellen.

Foto Kai Havaii & Stefan Kleinkrieg: © Daniel Pilar,
Foto Tino Bommelino: © Marvin Ruppert,
Foto Abdul Chahin: © Marvin Ruppert,
Foto Denis Scheck: © Andreas Hornoff,
Foto Matilde Keizer: © Andrea Bjork Andresdottir,
Foto Motörblast
und Plakat: © Veranstalter