
Neues vom MT-Kulturtreff:
Kultur mit Wirtschaft und Politik in Montabaur erarbeiten und setzen um …
Perspektiven für die Weiterentwicklung der Kultur in der Region
Stand 14.02.2025
Als lockeres Netzwerk der Kulturschaffenden in und rund um die Kreisstadt hat der „MT-Kulturtreff“ auch im neuen Jahr viel vor: wie bereits seit Ende 2023 geht es weiterhin darum, die heimische Wirtschaft stärker für die Kultur zu begeistern. Dazu soll besonders in diesem Jahr der Einsatz für das Angebot an „Kultur für Kurze“, also für die Kinder, rundum den Mons Tabor verbessert werden. Beim Jahresauftakttreffen im „Kulturkeller“ in Montabaur war also genug zu besprechen und auf den Weg zu bringen …
Weiterhin bleibt für die meist ehrenamtlich tätigen Kulturveranstalter das Ziel, sich gemeinsam mit Wirtschaft, Politik und Kultur dafür einzusetzen, dass der „Standortfaktor Kultur“ in der Region spürbar an Bedeutung gewinnt! Die Anwesenden dankten der VG Montabaur dafür, dass sie mit dem Referenten Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld aus Düsseldorf zu einem viel beachteten Unternehmergespräch zum Thema „Kultur als Standortfaktor und Impulsgeber für die Wirtschaft“ eingeladen hatte. Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich war zu der Runde gekommen, um gemeinsam zu überlegen, wie die reichlich versprühten Impulse aufgenommen werden können: „Über unsere Wirtschaftsförderung und das Kulturbüro können wir dazu sicher weiterhin etwas beitragen, um interessierten Unternehmen konkrete Angebote zu machen“.
Mit dabei war auch Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher, die dafür warb, Bestandsgebäude in der Stadt auf ihre Kulturtauglichkeit zu prüfen. „Wir haben viel Potential in der Kreisstadt und wollen versuchen, dieses in Zukunft noch besser für das bereits vielseitig aufgestellte Kulturangebot zu nutzen“ so die Stadtchefin. Als Vertreter der heimischen Wirtschaft war Andreas Möller, Geschäftsführer der Ursa-Chemie in Montabaur, zu den Kulturschaffenden gekommen und meinte, es seien sicher nicht alle, aber auch nicht wenige Unternehmen in der Region an einer wie auch immer gearteten Zusammenarbeit mit Kunst und Kultur interessiert: „Über ein reines Sponsoring hinaus können konkrete Modelle von Kooperationen entwickelt werden“. Als Beispiel nannte er die Gestaltung des Sommerfestes seines Unternehmens im örtlichen Industriegebiet.
Wie soll es nun konkret weitergehen? Zunächst wird zur Jahresmitte ein „Kulturworkshop“ vorbereitet, in dem Stadt Montabaur und MT-Kulturtreff zusammen mit Vertreter/innen von Kultur, Wirtschaft und gerne auch der Politik konkrete Perspektiven für die Weiterentwicklung der Kultur in der Region erarbeiten. Geleitet werden soll dieser von Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld, der durch sein Mitwirken beim VG-Unternehmergespräch schon etwas mit den Bedingungen in der Region um das Schloss vertraut ist. Wer sich dabei in geeinter Form einbringen will - egal ob finanziell, organisatorisch oder mit passenden Ideen - kann sich gerne melden!
Nach Ansicht aller Teilnehmenden, wird sich das Netzwerk für eine dringend notwendige stärkere Förderung von Kulturangeboten für Kinder in Form von Theater, Musik oder anderen geeigneten kreativen Betätigungen einsetzen. Unter Federführung von Georg Poell, dem neuen Vorsitzenden des b-05 – Vereins, soll eine Zusammenstellung der vorhandenen „Kultur für Kurze“ in der Region erstellt werden. Danach soll ein Gespräch mit Fachleuten rundum die Kinderbetreuung vom Kindergarten über Grundschule bis zum Jugendzentrum, kulturtreibenden Vereinen und dem Kinderschutzbund stattfinden. Dabei soll besprochen werden, was notwendig ist und wie es im Kleinen oder mit einer großen Gemeinschaftsinitiative umgesetzt werden kann. Als Ergebnis sollen in der Region mehr Kinderkulturveranstaltungen organisiert werden - gerne dies auch in Kooperation mit interessierten Unternehmen!
Wie bei jedem „Kulturtreff“ wurde die Runde auch diesmal mit Erfahrungsberichten aus der Praxis beendet. Aufbruchstimmung wurde dabei insbesondere vom Kultur- und Naturschutzzentrum b-05 verbreitet: Der neue Vorstand war komplett anwesend und Café-Betreiberin Irene Lorisika konnte beginnend im April ein stattliches Jahresprogramm in Aussicht stellen. Da war „Kultur im Keller“ schon etwas weiter: „Obwohl unsere Zukunft nach wie vor ungewiss ist, steht unser Programm für das 1. Halbjahr im Gewölbekeller und wird die Kulturfans wieder begeistern“, warb deren Macherin Jutta Linden-Quirmbach für viele Gäste.
Bedauert wurde von allen, dass sich die Kleinkunstbühne Mons Tabor nach dem Jahresprogramm 2026 als Verein nach fast 4 erfolgreichen Jahrzehnten des Aufbaus auflöst und ihre Arbeit einstellt. „Das ist schon ein herber Verlust, wenn es hochwertige Kulturformate wie beispielsweise die Westerwälder Kabarettnacht oder Musik in alten Dorfkirchen nicht mehr gibt“, war von einem Teilnehmer zu hören. Maria Zühlke vom Kunstverein Montabaur warb dafür, jüngere Künstler/innen in den Verein einzubinden und noch mehr geeignete Ausstellungsflächen zu finden. Über eine erfolgreiche Premiere des neuen Stückes „Die Schneekönigin“ konnte Michael Musil von Amateurtheater „Die Oase“ berichten. Günter Lenzen kündigte an, dass die „Kulturscheune“ in MT-Elgendorf im Sommer wieder belebt werden soll.
Abschließend dankte Uli Schmidt als Koordinator des Netzwerkes „MT-Kulturtreff“ und Moderator des Abends allen für ihr kulturelles Engagement in und für die Region. Weitere Infos zum MT-Kulturtreff und zu den geplanten Aktivitäten rund um die aktuell vorrangigen Handlungsfelder gibt es gerne bei ihm unter
Beim jährlichen Kleinkunstfestival „Folk & Fools“ sind in der Stadthalle Montabaur immer einzigartige Künstler zu erleben – hier bei der Ausgabe 2019 drei Perkussionisten aus Afrika, Südamerika und Europa.
(Foto: Uli Schmidt)